Newsletterbeitrag Nr. 05, August 2022

Gefahren beim Online-Shopping

Hast Du schon mal etwas im Internet bestellt? Hast Du dich dabei schon jemals unsicher gefühlt oder ein mulmiges Gefühl gehabt? 

Die beiden wichtigsten Aspekte und größten Sicherheitsrisiken im Internet haben wir Dir bereits in den vorangegangenen Newslettern vorgestellt. Das Absichern aller deiner Accounts durch sichere Passwörter ist das A und O. Ließ dazu am besten nochmal unsere Hinweise im Newsletter zu Passwortsicherheit und beachte auch die dort angegeben Links mit weiteren Informationen zu Passwortmanagern und ähnlichem. Auch über Phishing-Mails hast Du bereits im letzten Newsletter etwas gelernt. Fällige Online-Zahlungen und vorgebliche Schnäppchen bei deinem Lieblingshändler sind besonders häufig genutzte betrügerische Maschen in Phishing-Mails. Damit wollen Täter an die Zugangsdaten zu deinem Shopping-Account oder deine Bankdaten herankommen.

Leider ist das aber nicht ausreichend, um sicher im Internet einzukaufen. Wir wollen Dir erklären, wie Du Betrüger im Internet erkennst, welche Zahlungsmethoden Du anwenden kannst und bei welchen Anzeichen Du hellhörig werden solltest. Schau Dir zum Einstieg doch mal das Video des BSI an, dort erklärt Dir die Tech-Omi die Grundlagen zum sicheren Online-Shopping.

Fakeshops und wie Du sie erkennst

Fakeshops und wie Du sie erkennst

Als Fakeshops werden Webseiten bezeichnet, die aussehen wie normale Online-Shops, in Wirklichkeit aber nur Dein Geld einkassieren, ohne ein Produkt zu liefern. Falls Du auf einer Webseite einkaufen willst, die eine der folgenden Kriterien aufweist, solltest Du aufhorchen.

  • Die Angebote sind zu gut, um wahr zu sein
  • Die Zahlung per Vorkasse oder eine hohe Anzahlung ist zwingend erforderlich
  • Angebotene Produkte passen nicht zum Shop-Namen (Schuhe auf blumenkauf.com)
  • Gütesiegel sind nicht angegeben, oder führen beim Klick darauf nicht zum Aussteller des Gütesiegels
  • Es gibt keine AGBs oder das Impressum ist unvollständig
  • Im Impressum ist eine ausländische Adresse angegeben, obwohl der Shop angeblich in Deutschland ist
  • Es gibt keine Kontaktdaten, die kostenlos verwendet werden können 
  • Die angegebene E-Mail-Adresse wirkt wie eine private Adresse, nicht wie eine Firmenadresse, z.B. superSchuhShop_at_gmail.com anstelle von info_at_superSchuhShop.com

Falls Du Dir unsicher bist, ist es immer eine gute Idee den Online-Shop zu recherchieren. Hat vielleicht die Verbraucherzentrale schon einmal berichtet, dass es sich dabei um einen Fakeshop handelt? Haben andere Kunden davor gewarnt dort einzukaufen? Beachte dabei aber: Positive Kommentare können auch gefälscht werden, um dich in Sicherheit zu wiegen. Überhaupt keine Suchergebnisse können wiederum ein Anzeichen für einen Fakeshop sein. 

Zahlungsmethoden

Selbst wenn Du alle Hinweise von oben beachtet hast, kannst Du leider noch immer nicht sicher sein, dass es sich bei der besuchten Webseite um einen seriösen Shop handelt. Deshalb ist die Auswahl der Zahlungsmethode auch so wichtig. Folgende Zahlungsmethoden werden im Internet häufig verwendet:

Rechnungskauf

Am allersichersten ist die Zahlung auf Rechnung. Dann zahlst Du erst, nachdem Du deine Bestellung erhalten hast. Außerdem kannst Du in Ruhe prüfen, ob das erhaltene Produkt dem Angebot entspricht, bevor Du eine Zahlung tätigen musst. 

Kreditkarte

Die Zahlung mit einer Kreditkarte ist vergleichsweise sicher. Zum einen, weil heutzutage in der Regel mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung gearbeitet wird, um sicherzustellen, dass Du die Kreditkarte tatsächlich besitzt. Damit ist es Tätern schwerer gemacht sich für dich auszugeben. Außerdem ist eine Rückbuchung von betrügerischen Transaktionen in der Regel relativ leicht möglich.

Lastschrift

Bei einer Zahlung per Lastschrift ist ein Rückruf in der Regel innerhalb von acht Wochen möglich. Allerdings musst Du dazu deine Bankdaten an den Shop weitergeben. Beachte dabei, nicht zu viele Daten anzugeben. Lediglich der Name des Kontoinhabers, die IBAN und die BIC werden von seriösen Shops abgefragt. Gebe nie, nie, niemals deine Banking-PIN, deine Zugangsdaten zum Bankaccount oder eine TAN an!

Nachnahme

Bei der Zahlung durch Nachnahme zahlst Du erst, wenn Du dein Paket tatsächlich erhalten hast. Allerdings kannst Du Dich vor der Bezahlung nicht versichern, dass sich im erhaltenen Paket tatsächlich dein bestelltes Produkt im erwarteten Zustand befindet. 

Überweisung als Vorkasse

Im Vergleich zum Lastschriftverfahren kann eine selbst durchgeführte Überweisung kaum rückgängig gemacht werden. Deshalb ist die Bezahlung per Vorkasse mit einer Überweisung eher unsicher.

Zahlungsdienstleister

Knifflig wird die Sache, wenn Du auf einen Zahlungsdienstleister als Zwischenstelle zurückgreifst. Es gibt inzwischen eine Vielzahl verschiedener Zahlungsdienstleister. Eine pauschale Aussage über die Sicherheit von Zahlungsdienstleistern lässt sich deshalb nicht treffen. In der Regel werben Zahlungsdienstleister mit gewissen Sicherheiten und Garantien. Wie diese konkret aussehen, was abgedeckt wird und was eben genau nicht mehr abgedeckt wird, musst Du allerdings für jeden einzelnen Anbieter in seinen AGBs nachlesen. 

Einkaufen in Kleinanzeigenportalen

Wenn Du über Kleinanzeigenportale einkaufst, empfiehlt sich die persönliche Abholung. So kannst Du das Produkt ansehen bevor Du Dich für den Kauf entscheidest und dieses auch direkt mitnehmen. Ist die persönliche Abholung nicht möglich, solltest Du bei den folgenden Anzeichen skeptisch werden.

  • Die Anzeige enthält nur Katalogbilder, keine Bilder des ausgepackten Produktes.
  • Auch auf Nachfrage wird Dir kein Foto der Seriennummer des zum Kauf angebotenen, höherwertigen, technischen Produktes zur Verfügung gestellt.
  • Die Geschichte, warum das Produkt verkauft werden soll, ist sehr unglaubwürdig. Achtung: Auf Kleinanzeigenportalen wird auch Diebesgut verkauft.
  • Der Verkäufer will die Plattform wechseln und z.B. über Telefon, Messenger oder E-Mail kommunizieren. Achtung: Damit umgeht ein Täter die Sicherheitsmechanismen der Handelsplattform.
  • Der Account des Verkäufers ist neu oder hat nur sehr wenige Bewertungen.
  • Der Verkäufer setzt Dich unter Zeitdruck. Achtung: Durch Zeitdruck bei einem vermeintlich guten Angebot sorgt ein Täter dafür, dass Du nicht über die Gefahren nachdenkst.

Weitere Tipps und Hinweise für sicheres Online-Shopping

Merksatz

Merke dir … !

Wenn ein Angebot zu gut ist, um wahr zu sein, ist es entweder nicht gut oder nicht wahr oder beides.

Vorschau

Im nächsten Newsletter erfährst Du übrigens, wie Du deine wertvollen Daten wie Fotos Deiner Kinder so speicherst, dass sie für immer erhalten bleiben.